41. Thüringer Kolpingwallfahrt nach Etzelsbach in hochaktuellen Anliegen - Einsatz und Spende für die Flutopfer - Zehn Jahre nach dem Papstbesuch
Die Flutopfer in Rheinland-Pfalz und NRW, die Pandemie-Nöte unserer Gesellschaft sowie die brennden Sorgen in und um Afghanistan standen im Zentrum der 41.Thüringer Kolping-Wallfahrt nach Etzelsbach.
Im dortigen Marienheiligtum, wo vor genau zehn Jahren Papst Benedikt XVI. rund 90 000 Katholiken an die Kraft des Gebetes erinnert hatte, dachten Vertreter von 14 Thüringer und hessischen Kolpingsfamilien im Gottesdienst und beim gemeinsamen Gebet darüber nach, wie man - getreu dem Wallfahrtsleitwort "Füreinander da sein" - in unserer Zeit christliche Nächstenliebe konkret umsetzen kann.
So wurde die Kollekte der Kolpinger (es kamen gut 1.000 Euro zusammen) für Flutopfer im Ahrtal eingesammelt. Kolpingbruder Bernd Müller aus Breitenworbis bekam viel Beifall, als über seine spontanen Sammelaktionen für Flutopfer und mehrere Arbeitseinsätze in der fast untergegangenen Ahr-Gemeinde Rech informiert wurde. Auch der Erlös von "Flutwein", den Müller auf Bitten betroffener Winzer aus dem Hochwassergebiet nach Etzelsbach mitbrachte und hier für Spenden zugunsten der Flutopfer anbot, ist letztlich ein kleines Beispiel ganz praktischer Nächstenliebe.
Festprediger Pfarrer Ulrich Trzeciok, stellvertretender Diözesanpräses des DV Fulda, verwies darauf, dass "Christen niemals Einzelkämpfer" seien und ihre "Hände nicht mutlos in den Schoß legen ". Vielmehr gelte gerade für sie das Kolping-Wort "Tue jeder in seinem Kreis das Beste, so wirds bald auch in der Welt besser aussehen." Denn: "Wer Mut zeigt, der macht Mut!" Und, wie der große Sozialreformer ebenfalls formulierte: "Der Mut wächst immer mit dem Herzen und das Herz mit jeder guten Tat!"
Auch in den Fürbitten der Wallfahrt, als man die Flutopfer, Flüchtlinge aus Afghanistan, die Pandemiesorgen oder - mit Blick auf die kommenden Wahlen - die Solidarität und Gerech-tigkeit in unserem Land im Blick hatte, wurde die Gemeinschaft stiftende Intention der versammelten Kolpinger deutlich. Ihre abschließende Bitte für alle: "Komm Herr, rette uns. Erbarme Dich unserer Zeit!"
Hauptzelebrant der Wallfahrt war Pfarrer Heinz Kowallik, dem Pfarrer Ulrich Trzeciok und Diakon Hans-Josef Kowarsch als Mitzelebranten zur Seite standen.
Von Naumburg hat sich auch in diesem Jahr wieder eine kleine Gruppe von 5 Mitgliedern auf den Weg ins Eichsfeld gemacht. Ohne Unterbrechung waren Kolpingschwestern und - brüder aus Naumburg 37mal dabei. Schon zu DDR-Zeiten war für die Naumburger Kolpingmitglieder die Wallfahrt am1. Septembersonntag in das Eichsfeld das Ziel.
Text Michael Meinung und Burkhard Dux, Bild: Michael Meinung