Bistum Fulda im Gespräch mit der Weltkirche

Eine digitale Kooperationsveranstaltung zwischen dem Referat Weltkirche, der Kath. Erwachsenenbildung, Kolping und Adveniat hat auf die aktuelle Lage in Lateinamerika zwischen Armut und Corona aufmerksam gemacht.

 Ein Jahr nach der Amazonas-Synode, die von Papst Franziskus einberufen wurde und die sich den ökologischen und pastoralen Herausforderungen der „Grünen Lunge der Erde“ widmete, steht Lateinamerika weiterhin vor großen Herausforderungen.

Der Kampf ums Überleben hat für die Landbevölkerung Lateinamerikas durch die Corona-Pandemie eine neue Dimension erreicht. Durch mangelhafte Ernährung, schlechte Immunabwehr und ein fragiles Gesundheitssystem sind die Menschen auf dem Land dem Virus besonders schutzlos ausgeliefert. Auch der Corona-Hunger durch Engpässe in der Nahrungsmittelversorgung und schlechtere Verdienstmöglichkeiten steigt. ÜberLeben auf dem Land, war daher die Veranstaltung überschrieben, in Anlehnung an die Weihnachtsaktion von Adveniat.

Für das Bistum Fulda ist der Blick nach außen, in die Weltkirche entscheidend, um den Anspruch der globalen Solidarität zu konkretisieren. Paulina Hauser vom Referat Weltkirche betonte am Rande der Veranstaltung: „Die Corona-Pandemie fordert uns alle heraus. Trotzdem dürfen wir darüber nicht vergessen, dass wir in einer globalisierten Welt auch eine Verantwortung für diejenigen haben, deren Leben bedroht ist.“ Sie interviewte Pater Michael Heinz SVD, den Hauptgeschäftsführer von Adveniat, dem katholischen Hilfswerk für die Menschen in Lateinamerika. Er stellte in seinen Ausführungen plastisch vor Augen, wie sehr die Menschen gerade im ländlichen Raum in Lateinamerika unter der aktuellen Situation leiden und wie hart und entbehrungsreich das Leben dort ohnehin vielfach schon ist.

Dieser Gesamtüberblick wurde im Gespräch zwischen Dr. Marco Bonacker, Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung, und Bischof Johannes Bahlmann, Bischof von Obidos im brasilianischen Amazonien und Teilnehmer der Amazonassynode, vertieft. Bahlmann konnte intensiv von der pastoralen Arbeit in seinem Bistum berichten. Besonders die Befähigung von Laien und Frauen in der Pastoral, die Relevanz von Kirche als sozial-ökologischer Akteur und der Schutz der Rechte der indigenen Bevölkerung liegen ihm als Bischof am Herzen. In beeindruckender Weise erläuterte er zudem, wie wichtig und unerlässlich die Arbeit der Kirche im Hinblick auf die Gesundheitssorge in der Region ist. Drei kirchliche Krankenhäuser und zwei Hospital-Schiffe stellen fast die gesamte medizinische Versorgung der Bistumsregion dar. Ohne die Hilfe auch von Adveniat wären diese Projekte kaum zu stemmen.

Thomas Jung, Adveniat-Referent für die Weihnachtsaktion, konnte im Gespräch mit Melanie Möller, Verbandreferentin Kolping Fulda, an die Ausführungen anknüpfen und nochmals auf die Sorgen und Nöte der Landbevölkerung Lateinamerikas hinweisen, die auch Thema der diesjährigen Weihnachtsaktion „ÜberLeben auf dem Land“ sind. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Mit der Weihnachtsaktion werden Anliegen und Projekte vorgestellt, die durch diese Mittel unterstützt werden können.

Leider wird ein Einbruch des Spendenaufkommens auf Grund geringerer Gottesdienstbesuche durch die Coronapandemie befürchtet. Daher wird dringend um Onlinespenden an Adveniat gebeten.
Bankverbindung:
Bischöfliche Aktion Adveniat, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45, BICGENODED1BBE.
Gerade in diesem Jahr ist die Weihnachtskollekte wichtiger als je zuvor, da Corona die Armen weltweit besonders hart trifft. Sie brauchen gerade jetzt unsere Solidarität.

Über Kolping

Das Kolpingwerk ist ein Verband ehrenamtlicher Christen und engagiert sich in einer Solidargemeinschaft um Menschen Orientierung und Lebenshilfe zu geben.

In der Diözese Fulda gibt es rund 3.500 Mitglieder in über 45 Kolpingsfamilien.

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